Martin Horvath las aus seinem Roman "Mohr im Hemd oder wie ich auszog, die Welt zu retten". Der Ich-Erzähler dieses Romans ist ein Asylwerber aus Westafrika, die Handlung spielt in Wien in einem Heim für jugendliche unbegleitete Flüchtlinge, dem "Leo". Ali spricht 40 Sprachen und kann somit alle Mitbewohner_innen im Heim verstehen, seine Aufgabe hat er darin gefunden, ihre Geschichten herauszufinden und zu erzählen. Viele können nicht sprechen, weil sie traumatisiert sind, einige reden in der Nacht in der Küche, weil sie nicht schlafen können, viele haben Geheimnisse, falsche Namen und ein falsches Alter. Alle haben Angst vor den Bescheiden, die das Heim nach und nach leeren.
Der Autor sang während der Lesung seine neue Version der "Zehn kleinen Negerlein", die viel erleben, aber am Ende alle weg sind. Der Roman ist eine Art Schelmenroman, die Hauptfigur liebt es zu scherzen und mit Sprache zu spielen und sich in BetreuerInnen und MitbewohnerInnen zu verlieben. 

Martin Horvath beeindruckte bei seiner Lesung mit Gesangseinlagen, das Gespräch über seine Arbeit und über die Recherchen im Wiener Integrationshaus war interessant und spannend.