WPF D/BE Lehrausgang, Galerie Westlicht "World Press Photo 2012" (Dir. Mag. Wallner, Prof. Mag. Petschinka)
15.10.2012

WPF D/BE Lehrausgang, Galerie Westlicht "World Press Photo 2012" (Dir. Mag. Wallner, Prof. Mag. Petschinka)

Am 15. 10. 2012 haben wir im Rahmen des D/BE-Wahlpflichtfaches in der Galerie "Westlicht" die Ausstellung "World Press Photo 2012" besucht. Ich war zum ersten Mal in dieser Ausstellung. Man sieht Pressefotos aus dem Jahr 2011, von der Nuklear-Katastophe in Japan, über das Attentat von Anders Breivik, bis hin zu Bildern vom Arabischen Frühling. Wir haben uns die Fotos der Ausstellung erst selber angeschaut und haben dann an einer Führung teilgenommen. Einige Bilder, auch das Siegerbild des "World Press Award 2011", wurden uns näher erklärt und wir konnten Fragen stellen. Das diesjährige Gewinnerbild des Fotografen Samuel Aranda zeigt eine Frau im Jemen, die ihren 18-jährigen Sohn im Arm hält, der während einer Demonstration durch Tränengas verletzt wurde. Die Vermittlerin in der Ausstellung erklärte uns, dass dieses Bild als Siegerfoto ausgewählt wurde, weil die Gewalt nicht vordergründig zu sehen, aber sie doch zu erahnen ist. Die Mutter und ihr Sohn waren sehr stolz, als sie erfahren haben, dass dieses Bild gewonnen hat und sie sind froh, dass ihr Schicksal, zugleich das Schicksal vieler anderer, auch in der westlichen Welt bekannt wird. Eine Fotoserie, die mich besonders berührt hat, ist die von Niclas Hammarström, der kurz nach dem Attentat von Anders Breivik Fotos auf der Insel Utoya gemacht hat. Als er sich der Insel näherte, wunderte sich der Fotograf, warum so viel Müll am Ufer lag. Der "Müll" waren die Leichen der toten Jugendlichen, die versucht haben, ins Wasser zu flüchten. Auch das Foto einer drogenabhängigen Prostituierten in der Ukraine, die sitzt und müde wirkt, ist mir besonders stark in Erinnerung geblieben. Die Frau hat Verletzungen am ganzen Körper, sie wirkt vollkommen erschöpft und ohne Lebensfreude. Sie macht auf mich den Eindruck, als hätte sie schon jede Hoffnung auf ein besseres Leben aufgegeben. In unserer Führung habe ich erfahren, dass die Frau abgelehnt hat, als der Fotograf Brent Stirton ihr seine Hilfe angeboten hat. Sie hat sich aber schon längst mit ihrem Schicksal abgefunden. Was mir an der World Press Photo Ausstellung gefallen hat, ist, dass internationale Ereignisse des letzten Jahres, die vielleicht schon vergessen sind oder nie bekannt waren, wieder in Erinnerung gerufen werden. Die Ausstellung zeigt viele Fotos aus verschiedensten Lebens- und Themenbereichen aus allen Ländern der Welt.

Marianne Huber, 7B