Exkursion Mauthausen (Prof. Mag. Michael Koscher, BA BA)
15.05.2014

Exkursion Mauthausen (Prof. Mag. Michael Koscher, BA BA)

„Waun i wen net mog, häng i man net eina!“, habe die Mutter gesagt und dabei das gemeinhin übliche Hitlerbild gemeint, erzählt Zeitzeugin Anna Hackl (geb. Langthaler) den 94 Schülerinnen und Schülern der vierten Klassen im kleinen Vortragssaal in der Gedenkstätte Mauthausen. Vergeblich suchte der mit 500 sowjetischen Mithäftlingen aus dem Todesblock 20 des KZ Mauthausen entflohene Michail Rybtschinskij jenes Porträt, als er zum ersten Mal in der Küche des Langthaler-Hofes in Winden stand – gezeichnet von der Haft und vor allem von der Flucht im schneereichen Februar 1945.

Gemeinsam mit seinem Kameraden Nikolai Zimkolo ist Rybtschinskij später einer der 11(!) Überlebenden der „Mühlviertler Hasenjagd“, eines beispiellosen Verbrechens seitens SS, Polizei und vor allem der Bevölkerung gegen die geflohenen sowjetischen Soldaten. Gegen den herrschenden Mainstream, keineswegs opportun und in ständiger Lebensgefahr versteckte die Familie Langthaler die beiden bei sich am Hof. Die mittlerweile Dreiundachtzigjährige erinnert sich genau, wie sie die Mutter beim Kirchgang nach Hause laufen ließ, weil sie einem SS-Suchtrupp mit Hunden auf dem Weg zu Hof begegnet waren. Anna lief und lief und konnte so die Versteckten und ihre Schwester Maria rechtzeitig warnen. Ihrem Mut und jenem der Familie Langthaler verdanken die beiden ihr Leben.

Die Lebensfreude und das positive Wesen Anna Hackls beeindruckten; stehen sie doch gänzlich im Gegensatz zu dem Ort, den die Schülerinnen und Schüler nun in Kleingruppen geleitet von Guides in zweistündigen Rundgängen kennenlernten.

(Mag. Michael Koscher, BA BA)

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mörderisch

Angst einflößend

unangenehm

Totschlag

Holocaust

Antisemitismus

unheimlich

sinnlos

entmutigend

negativ

nervenzerfetzend

Mauthausen

(Felix Steunzer, Talha Anwar, 4.B)